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Unser besonderer Dank gilt unserem kompetenten Reisebüro PlanReisen, der uns als Spezialist für Indienreisen seit über 10 Jahren bestens betreut.

Mit  Unterstützung von

 

Gerd Gruhn

 

Fotografie

 

Hochzeit, Event, Studio und mehr

Theater und Kino in Bodhgaya

 

And when it comes to the untouchables I went from door to door and many Indian people didn't want to help any of them – they thought that the situation of the Untouchables is their own fault, because they had bad karma in their old life and deserve it. So why do anything to help them?
Then I say: If you don't do something now, if you never think of the people who need help – what do you think will happen to your karma?”

(Siddharta Kumar, Besitzer unseres Guesthouses und Initiator sozialer Projekte in Bodhgaya)


... Über so etwas muss ich zur Zeit viel nachdenken. Das Kasten. Die unsichtbaren Grenzen, die die Inder aber immer vor sich sehen. Die “Unberührbaren”. Ich bekomme mit, dass zwei Menschen aus verschiedenen Kasten nicht heiraten dürfen.
Ich glaube, dass es schwer ist, das aus unserer Sicht zu verstehen und unmöglich, die Menschen zu beurteilen – was ich sehe ist nur, dass die “unberührbaren” Kinder, die wir in der Schule treffen, ganz normale schüchterne, aufgedrehte, fröhliche, traurige Kinder sind. Kinder wie alle anderen... und von dem Film (die Geschichte der Monddiebe), den wir ihnen gezeigt haben waren sie bestimmt nicht ganz unberührt – jedenfalls ihrem Lachen nach zu urteilen. :-)

 

In Schulen und so richtig indischen Dörfern zeigen wir die “Monddiebe”; den Impro-Film, der letztes Jahr gedreht wurde. Es ist ein richtiges Kino dort, zwischen den Lehmhütten und Palmen.


Orte, Menschen, Rikschafahrten. Alles anders. Gestern war ich auf meinem ersten indischen Fest. Es war eine Party für ein neugeborenes Kind. Ich hab es mit Reiskörnern beworfen.

 

 

Während ich das hier alles in das tibetische Notizbuch schreibe, sehe ich, dass ein paar Seiten davor – teilweise unleserlich, teilweise auf Hindi, was ich nicht verstehe – viele Namen stehen. Und das Gekrakel freut mich riesig. Es sind nämlich die Namen der Kinder, die sich in einer der Schulen mit denen wir arbeiten, eingetragen haben, um um bei einem Workshop mitzumachen... und so ist mein Notizbuch voll mit Namen von neugierigen indischen Kindern. (DIe fast alle den selben Nachnamen zu haben scheinen.)



Die Schulbesuche haben aber meistens einen sehr schalen Beigeschmack – von absoluter Disziplin und Distanz, teilweise auch Angst – so kommt mir das Verhältnis zu den Lehrern vor. Es ist unheimlich, wenn der Lehrer sie irgendetwas fragt und sie immer im perfekten Chor mit einem genau so überzeugten wie unüberlegten “YES!” antworten.

Und dann kommen wir und fragen sie nach dem Workshop nach ihrer eigenen Meinung, was ihnen gut gefallen hat, und was sie gerne (anders) machen würden.


Aber die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kindern, die Workshops machen Spaß und inspirieren. Mich jedenfalls. Die Kinder aber auch, denke ich... weil beim Spielen, da ist es anders.

Was? Alles! Das ist so ein bisschen magisch und lässt sich schwer beschreiben. Zum Glück haben wir ca. 1000 Bilder gemacht!

Am Anfang sind vor allem die Mädchen höflich, freundlich und verschüchtert. Wovon? Von ihren Lehrern, Vätern, dem System, der Gesellschaft?!

Egal. Oder eigentlich nicht – aber wir spielen jetzt erst einmal Tiere, um das zu ändern. Ganz von allein verwandeln sich die kleinen Mädchen und Jungs in Schlangen, Hunde, Kühe und irgendein Tier, das auf dem Boden kriecht und den Kopf gesenkt hat. Das muss irgendwas indisches sein.


Als wir ihnen aber erklären, dass wir jetzt mit verschiedenen Grundgefühlen anfangen, kommt eine ernüchternde Antwort auf die Frage, welche Gefühle man denn so darstellen kann. Sie sagen nämlich alle nur “happy”. Und bestimmt nicht, weil alle Inder immer nur glücklich sind.

 

Dann kommen aber doch wütende, gefährliche, ängstliche und todtraurige Tiere über die Bühne gehüpft, gekrochen und geschlängelt. Die Kinder haben einen tollen Ausdruck, wenn sie einfach spielen und nichts kontrollieren.

 

Ein superschöner Moment ist die Workshop-Pause, in der die Mädchen versuchen, mir ein indisches Spiel beizubringen. Natürlich sprechen sie kein Englisch und ich nur eineinhalb Worte Hindi, was das Ganze etwas schwierig macht.


Nach zehn Minuten kommen wir aber darauf, dass es “Der Fuchs geht um” auf Hindi ist! Das hab ich meine ganze Kindheit lang gespielt.

Irgendetwas verbindet uns wohl doch alle.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Birgit Grunefeld (Sonntag, 16 Februar 2014 18:17)

    Herrliche Berichte von Indien! Es nimmt mich ein Stück mit auf eure Reise. Sinnlicher Text mit Mitfühl-Komponente. Großartige Zeit euch. Tolles Projekt!
    Namaste! Birgit