Am 28.1.2016 machte sich unsere Truppe auf gen Indien. Mit dabei waren dieses Mal wieder Wolfi, Andrea, Annette, Christian und Moana. Dazu kamen noch wir 4 Praktikanten, Anton und Nina aus Frankreich und Julia und ich, die alle zum ersten Mal nach Indien fliegen und deswegen schon sehr sehr gespannt waren.
Nach den gefühlten 24 Stunden ohne Schlaf im Flugzeug und großer Verwirrung nach der Zeitumstellung verbrachten wir unsere ersten zwei Tage in Delhi. Für jemanden wie mich der nun zum allerersten mal in Indien überhaupt war, war Delhi einfach unglaublich aufregend. Wir haben in dem Markt- und Backpackerviertel Paharganj gewohnt und waren sofort in das große Chaos dieser Großstadt rein geworfen. Es war alles sehr verwirrend und durcheinander. An jeder Ecke wird man angesprochen und angelacht, der totale Gegensatz zu der gewohnten Anonymität in deutsche Großstädten.
Nach diesen ersten zwei Tagen in Delhi ging es dann mit der Bahn nach Bodhgaya. Die Fahrt sollte eigentlich 14 Stunden dauern, was ja an sich schon lange genug war, mit anscheinend typisch indischen Verspätungen saßen bzw. lagen wir dann am Ende doch 19 Stunden in der Bahn und waren dementsprechend erschöpft als wir dann in Gaya ankamen und von da aus mit der Rikscha in das etwas kleinere Bodhgaya gefahren sind. Zum müde sein waren wir aber alle viel zu aufgeregt, so viele neue Sachen gab es zu sehen. Als wir dann am Guesthouse ankamen wurden wir auch schon total lieb von Annette und Christian empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung sind wir dann auch gleich los in die Stadt wo wir uns erstmal indisch bekochen lassen haben und danach noch zum Mahabodi Tempel gegangen sind. Das war total spannend. Vorallem weil ich noch nie vorher in einem buddhistischen Tempel war. Es war schon dunkel und der ganze Tempel war hell erleuchtet, was das Ganze noch ein bisschen magischer wirken ließ. Und sowieso hatte der Ort etwas ganz besonderes. Sogar ich, obwohl ich mich nun wirklich nicht viel mit Buddhismus auskenne, habe diese besondere Energie gespürt und auch wenn es total kitschig klingt, hatte ich echt die ganze Zeit Gänsehaut.
Am nächsten Tag waren wir die Elefantendame Ragni besuchen und alle sehr erleichtert, dass es ihr doch besser ging als erwartet. Sie hatte letztes Jahr ein paar schwere Schicksalsschläge erlebt und wir hatten mit dem schlimmsten gerechnet. Aber sie war doch einigermaßen munter und hat sich sehr über die 5 Ghobis (Blumenkohl) die wir ihr mitgebracht haben gefreut. Danach brauchten auch wir was zu essen und waren erstmal Masala Dosa essen. Das ist ein super dünner Teigfladen mit Kartoffelgemüsegedöns drin und dazu noch so ziemlich leckere Soßen. Also das war auf jeden Fall sehr sehr lecker.
Als nächstes sind wir dann zu Om Baba gefahren, einem Freund hier, der eine Art Mönch ist, der Waisenkinder bei sich aufnimmt und sich super mit alternativen Heilmethoden auskennt. Er wohnt in einer Art Oase in Mitten von Feldern, wo er Kräuter und andere Pflanzen anpflanzt und einen eigenen Tempel hat. Das klingt jetzt alles wie aus dem Märchenbuch und genau so war es auch. Vor allem als Om Baba dann erst mal in unseren Händen gelesen hat, welches unserer 7 Chakren nicht in Balance ist und wie wir es wieder in Balance bringen können. Das war super beeindruckend, weil er dabei wirklich erkennen konnte womit wir Probleme haben und das nur dadurch dass er gesehen hat welche Linien auf unseren Händen nicht im Gleichgewicht waren. Dann hat Om Baba noch eine Puja für uns in seinem Tempel gemacht und uns alle gesegnet. Weil grade Montag war und das anscheinend irgendwie eine Art "Frauentag" ist, haben nur die Frauen vor dem Tempel gesungen und mit Musik gemacht. Julia, Nina und ich haben uns dazu gesetzt und wurden sofort total lieb mit einbezogen und aufgefordert mit zu singen und Instrumente zu spielen. Da ich eigentlich super unmusikalisch bin, hat es mich total gefreut, dass die Frauen anscheinend auch alle total unmusikalisch waren und alle nur wild durcheinander gesungen und gespielt haben. Trotzdem war es aber auch irgendwie wie eine Einheit, aber irgendwie auch jeder für sich und irgendwie ist das ganz schwer in Worte zu fassen, aber es hat sich so eine Energie gebildet und ich habe das erste Mal hier total vergessen, dass ich weiß bin und mich nicht wie eine Fremde gefühlt. Das war ein total besonderer Moment.
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