Hallo ihr Lieben!
Nach einer halben Ewigkeit gibt es wieder etwas von uns zu lesen! :)
Die letzten Wochen im Projekt hatten es in sich. Große Entscheidungen wurden getroffen, es wurde viel gearbeitet, aber auch viel gefeiert. Aber mal von vorne:
Im letzten Eintrag ist Kathrin bei Laxmans Geburtstag stehengeblieben, den er mit uns im Sachi Home gefeiert hat. Der Abend wurde eingeleitet mit einem Tanz für Laxman, den Abischeck mit uns
eingeübt hat und es ging ebenso tänzerisch weiter. Zwischendurch konnte man sich an den Leckereien bedienen, die Pauline und Pauline für den Geburtstag zubereitet hatten, darunter Laxmans
Lieblingsessen Burger. Der Abend war superschön und superentspannt. Laxman hat sich soooooooooo oft bei uns allen bedankt, es muss ihm wohl gefallen haben :)
Nach dem darauffolgenden Wochenende halbierte sich unsere Gruppe. Nina und Pauline fuhren schon am Sonntag los und montags machte sich auch Neha auf die Heimreise. Die andere Pauline verpasste
ihren Zug, weswegen sie dann erst Mittwoch abreiste, was mich sehr freute, denn so konnte sie Nehas Bett in meinem Zimmer belegen und ich war nicht alleine im Zimmer :D
In einer kleineren Gruppe weiterzumachen erforderte mehr Struktur, denn zu den bestehenden Aufgaben kamen noch mehr dazu, die wir unter uns aufteilten. Auf der einen Seite wurden alle
Vorkehrungen für den neuen Verein "CreActing India" getroffen inklusive Eröffnungsfeier, das Einrichten den Büros, das Planen einer Office Puja und überhaupt das Einholen der Unterschriften und
Stempel um den Trust (das Vertragspapier) auch offiziell in Kraft treten lassen zu können. Auf der anderen Seite stand noch ein Wochenendworkshop an der Goenka School in Gaya an und kleinere
Workshops in Bodhgaya.
Ich weiß nicht wie Wolfi das alles macht und wo er diese unglaubliche Energie hernimmt, die uns alle angesteckt hat, aber wir haben tatsächlich all das geschafft! Ich kanns immer noch nicht
glauben!
Dienstag sind wir zum Gericht nach Gaya gefahren, um dort endlich den Trust nach all der Arbeit, die die CreActings und die Dreamcatcher hinein gesteckt haben , stempeln und unterschreiben zu
lassen. Mann, war das ein Gewusel dort! Auf dem Vorplatz saßen die Anwälte vor ihren Kisten und kümmerten sich um ihre Klienten. Weiter hinten war der Eingang zum Gebäude in das ständig Menschen
rein und raus liefen. Neben dem Eingang gab es einen schattigen Wartebereich, der wie für mich gemacht war. Vinod und die anderen Vertragsmitglieder wurden immer wieder aufgerufen, erhielten
Unterschriften, mussten warten, wurden aufgerufen, gaben Fingerabdrücke, unterschrieben selbst, mussten warten und immer so weiter. Nach etwa einer Stunde fehlte nur noch die Unterschrift einer
Mitarbeiterin, die jedoch gerade nicht da war. Also beschlossen wir mit dem Großteil der Gruppe zurück nach Bodhgaya zu fahren während Vinod und Abischeck auf die Mitarbeiterin warteten. Zum
Glück kam diese wieder und der Verein CreActing India existiert jetzt auch auf dem Papier :)
Am Donnerstag haben sich die Dreamcatcher und ein paar Schüler der Shanti India Schule zum 2. Mal getroffen um die Eröffnungsfeier für den Trust vorzubereiten. Es wurden verschiedene Szenen
eingeübt, sowie ein Tanz und Julia bereitete einen Ausschnitt einer Rede des Dalai Lama vor, die dort gezeigt werden sollte. Auch Vinod steckte voll in der Vorbereitung seiner Rede.
Am Abend konnte es dann losgehen. Nach anfänglichen Problemen mit dem Strom (mittlerweile müssten wir daran gewöhnt sein), konnte die Show mit dem Segen von Lama Kiran, der auch Mitglied des
Vereins ist, beginnen. Das Ganze fand vor der 80ft Buddha Statue in Bodhgaya statt, was eine unglaublich schöne Athmosphäre zauberte. Wenn das nicht mal eine gelungene Eröffnung war :).
Danach war jedoch nicht an Pause zu denken, denn der Wochenendworkshop an der Goenka sollte am nächsten Tag anfangen. Um sich darauf vorzubereiten und das Konzept zu erstellen, trafen sich Vinod,
Laxman und Ramu mit uns im Sachi Home.
Das Wochenende war richtig seltsam, wie verhext. Nachdem ich Freitag schon einen Teil der Sachen des Vereins ins neue Büro gebracht und noch andere Kleinigkeiten erledigt hatte, war ich komplett
k.o. . An den Tagen danach war ich total erkältet und das so kurz vor der Office Puja und unserer Abreise. Das machte mich sehr traurig. Auch Julias und Kathrins Körper setzten sich gegen die
Anstrengungen der letzten Tage zur Wehr und sie mussten sich jetzt auch etwas schonen. Für Wolfi hingegen war Schlaf zum Fremdwort geworden. Trotz allem lief der Workshop und auch die Planungen
für unseren letzten Tag vor Ort, an dem auch die Office Puja stattfinden sollte.
Diese war letzte Woche Montag. Ich war an diesem Tag so niedergeschlagen und immer noch total erschlagen von der Erkältung, dass ich nicht daran glauben konnte, dass die Dreamcatcher so etwas
auch ohne unsere Hilfe auf die Beine stellen könnten. Deshalb beschloss ich mich an diesem Tag etwas aus der Vorbereitungsgruppe zurückzunehmen und alles von außen zu beobachten.
Als ich im Office ankam, waren alle beschäftigt, Laxman und Abischeck kauften noch ein paar Dinge ein, Kathrin und Julia hatten mit Vinod und anderen Helfern das Rooftop wunderschön gestaltet und
verpassten ihm mit bunten Lichtern und Decken den letzten Schliff. Nisha und Joti kümmerten sich um das leibliche Wohl der schon bald eintreffenden Gäste und Wolfi war immer und überall und
behielt so gut es in diesem Vorbereitungschaos ging den Überblick. Ich kümmerte mich um den letzten anfallenden Papierkram vor unserer Abreise. Währenddessen trafen schon die ersten Gäste ein und
das Rooftop wurde voller. Auch Mummy Jee und andere bekannte Gesichter waren darunter. Mit zwei Stunden Verspätung fing dann die Puja an. Vinod und die anderen Dreamcatcher und alle anderen Gäste
saßen um den Baba und weihten das Office ein.
Kaum war die Puja vorbei kam auch schon die Riksha, die Wolfi und Julia zum Bahnhof bringen sollte. Dann ging alles so schnell, die beiden verabschiedeten sich von den Dreamcatchern und von
Kathrin und mir und schon waren sie weg.
Danach war es beruhigend zu sehen, dass nach einer solchen Veranstaltung alle halfen aufzuräumen und so konnte ich mich mit einem guten Gefühl von allen verabschieden und zum Sachi Home fahren.
Begleitet wurden Kathrin und ich von Laxman, Ramu und Shaschi. Traurig jetzt am Ende des diesjährigen Indien Projekts war ich schon sehr, aber ohne dieses Ende und den Abschied gäbe es keinen
Startschuss für CreActing India. Und auch keinen Grund, um bald wieder Hallo zu sagen :)
Mein Zug fuhr am nächsten Morgen um 5 Uhr los Richtung Haridwar. Kathrin blieb noch ein paar Tage in Bodhgaya. Wir nutzen die Zeit nach dem Projekt, um Indien nochmal alleine kennenzulernen und
treffen und bald zum Heimflug wieder in Delhi.
Nach den letzten Wochen kann ich nun sagen, dass ich unglaublich froh darüber bin mein Praktikum in einem Projekt wie diesem machen zu dürfen und die Möglichkeit gehabt zu haben mit so vielen
verschiedenen Menschen zusammen in einem Land zu arbeiten, das ich schon immer mal erfahren wollte. Ein großes Dankeschön an Wolfi, der wirklich sein Herz gibt, um das Projekt zu ermöglichen und
dann nebenbei immer noch ein offenes Ohr für alles Andere hat. Auch ein Dankeschön an alle anderen CreActings! Wir waren wirklich eine Gruppe, die sich ständig neu erfunden hat und in der ich
letztendlich auch einen Platz gefunden habe. Danke für die tollen Gespräche, die Inspirationen und den Spaß den wir zusammen hatten!
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