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Unser besonderer Dank gilt unserem kompetenten Reisebüro PlanReisen, der uns als Spezialist für Indienreisen seit über 10 Jahren bestens betreut.

Mit  Unterstützung von

 

Gerd Gruhn

 

Fotografie

 

Hochzeit, Event, Studio und mehr

Unser indischer Alltag

Nach nun sechs Wochen stehen wir alle fester und tiefer in unseren Aufgaben.

 

Wir haben die Klima-Arbeit mit der gesamten Gruppe weitergebracht. Wir haben ihnen eine Grundbasis vermittelt und können nun mit diesem Fundament wirklich gut arbeiten. Es entstehen eigene Impulse aus der Gruppe und das allgemeine Interesse an dem Thema wächst immer mehr. Dies zu beobachten, macht mich glücklich und es freut mich, dass unsere Arbeit die Menschen hier auch persönlich anspricht und ein Spaß am Lernen entsteht.

 

 

Unser Alltag besteht mittlerweile aus meistens einem Theater- oder Klimaworkshop, unterschiedlichen Aufgaben am Morgen und Mittag und gemeinsamen Essen gehen, oder Kochen am Abend. Schlussendlich wird der Abend/Nacht oft an einem gemütlichen kleinen Feuer in unserem Garten ausgeklungen.

 

Der gesamte Januar war vollgepackt mit Workshops. Der Theatershow fehlten noch ein paar Szenen, die im Laufe der Zeit durch unterschiedliche Improvisationen entwickelt wurden. Nun befinden wir uns an einem Punkt an dem ein so gut wie komplettes Theaterstück steht. Darüber ist jeder sehr froh, denn in den nächsten Wochen wartet schon die nächste Aufgabe auf uns. Das Stück soll nun verfilmt werden.

 

Vorher müssen aber alle Kostüme "stehen". Nach einem sehr intensiven Tag in Gaya, an dem wir uns mit Stoffen, Hosen, Shirts und Kleidern eingedeckt haben, kommt nun jeden Tag Vinods Schwester, Baby, die uns alle Kostüme nach meistens Inas, Maditas und Wolfis Anweisungen zusammen schneidert. Somit bekommt das gesamte Stück langsam auch Form und Farbe.

 

 

Neben all diesen Arbeiten kommen wir aber auch manchmal raus aus unserem kleinen, aber sehr gemütlichen Heim.

 

An Vinods Geburtstag sind wir mit den Bikes raus zur Aozora School gefahren und haben dort mit den Kindern und den Lehrern gemeinsam gefeiert. Das bedeutet in Indien, dass eine große Torte gekauft wird, eine Menge Fotos gemacht werden während das Geburtstagskind den Kuchen anschneidet und anschließen die Freunde und Familie sich diesen Kuchen ins Gesicht schmieren. Der Rest, der dann noch übrig ist, wird dann gegessen.

 

Dort in der Schule haben wir dann kleine Schälchen aus Blättern mit jeweils einem Stückchen der Torte an knapp 50 Kinder verteilt. Die Kinder saßen alle zusammen auf dem Boden und haben diesen Kuchen ehrfürchtig entgegen genommen. Dabei kam ich mit den meisten Kindern in einen kleinen persönlichen Kontakt. Auch wenn es nur ein kurzer Moment war, habe ich es sehr genossen die Freude und Wertschätzung dieser Kinder in ihren Augen zu sehen. Der gesamte Raum schien für eine Weile in einer anderen gefühlvolleren Atmosphäre für mich zu schweben. Diese liebevolle Dankbarkeit der Kinder hat mich sehr berührt.

 

Mittlerweile begrenzt sich unser Dasein auch nicht nur auf die Arbeit. Die persönlichen Schicksale begleiten uns jeden Tag. Manchmal sind wir auf Geburtstag in den Familien eingeladen, begleiten die Kinder zu Arztbesuchen, oder erleben mit ihnen schöne Erfahrungen beim gemeinsamen Kochen, Herumfahren und Einkaufen gehen. Unser Leben findet nicht nur in der Arbeit statt. Diese Entwicklung genieße ich persönlich sehr. Es fühlt sich richtig an, es bringt ein vollkommenes Lebensgefühl mit sich.

 

 

Seit knapp einer Woche ist unsere deutsche Gruppe um drei Mitglieder gewachsen. Antonia, Mariton und Frieder sind nun ein Teil unser Indiengemeinschaft 2020 geworden. Antonia ist eine Dozentin für Theaterpädagogik. Sie unterstützt mit ihrem Wissen den gesamten Prozess und leitete nun auch einen Theaterworkshop für Lehrer aus den umliegenden Schulen. Dabei war es für mich sehr spannend zu sehen, wie sie mit kleinen Übungen aus blutigen Anfängern eine Spielfreude gekitzelt hat und eine Gruppendynamik über die traditionellen indischen Grenzen hinaus entstand. Ein toller Nachmittag, der großes Interesse bei den Spielerinnen und Spielern geweckt hat und mit Sicherheit Früchte in weiteren Workshops tragen wird.

 

 

Am gleichen Abend haben wir uns auf den Weg zu einer Hochzeit gemacht. Für mich war es das erste Mal: unglaublich gutes Essen im Überfluss, viele viele Menschen in traditionellen indischen Gewändern, Hochzeitsriten und eine lange Zeit einfach nur Warten. Wir waren dort mit den Meisten aus unserer deutschen und indischen Gruppe und haben uns die Wartezeit mit Tänzen und Gesprächen vertrieben. Eine tolle, bunte neue Erfahrung neben dem nun recht eingespielten Alltag.

 

Sarah