Seite durchsuchen

CreActing.net bei facebook: http://www.facebook.com/creactig.net

Unser besonderer Dank gilt unserem kompetenten Reisebüro PlanReisen, der uns als Spezialist für Indienreisen seit über 10 Jahren bestens betreut.

Mit  Unterstützung von

 

Gerd Gruhn

 

Fotografie

 

Hochzeit, Event, Studio und mehr

Experimentelles Theater mit Kindern in Bodhgaya (Indien) seit 2009

Jetzt ist aus dem"Indienprojekt" eine eigene NGO, Creacting India gewachsen. Und wir haben dort in Bodhgaya mit unseren indischen Freunden ein eigenes Theater und Kulturzentrum aufgebaut.

 

Unsere indischen Theatertrainer und -trainerinnen sind mit großem Engagement dabei, den Kindern dort Räume zum Träumen zu schaffen. Und sprudeln vor Ideen...

2015 - Ein Elefant im Team

“Hathi! Hathi?” rufen die Mahuts (Elefantenführer) verzweifelt. Doch alle Elefanten sind verschwunden, da die Menschen den Regenwald abgeholzt haben. Ganesha, der Gott mit Elefantenkopf, erklärt ihnen, dass jedes Lebewesen seinen Lebensraum braucht: Der Fisch das Wasser, der Vogel die Luft, und der Elfefant den Dschungel. Nach langen Diskussionen, was nun am besten wie zu tun sei, rufen die Mahuts “Stop talking, start planting*!”, und alle helfen mit, den Regenwald wieder wachsen zu lassen.

So die Kurzfassung der diesjährigen Show, für die sich auch die örtliche Presse brennend interessiert. In mehreren Zeitungsartikeln und Fernsehbeiträgen berichtet sie über unser Projekt, für das wir mit einem 15-köpfigen, ehrenamtlichen Team angereist sind. 30 Kinder und Jugendliche, darunter auch vier aus Deutschland, sind an Erarbeitung und Aufführung beteiligt. Erfreulicherweise können wir diesmal viele Mädchen für das Projekt gewinnen. Nach längeren Gesprächen mit der Direktorin einer neuen, kooperierenden Schule´bekommen die Mädchen schulfrei und dürfen sogar ihre Prüfungen verschieben!
Unsere “Hathi-Show” (Elefantenshow) wird begleitet von Ragni, einer sehr freundlichen Elefantendame. Ragni ist einer der letzten 19 Elefanten im ganzen Bundesstaat Bihar, einem früheren “Elefantenstaat”. Sie wird versorgt von der Organisation Aerawat, die sich die Rettung der Elefanten in Bihar zur Aufgabe gemacht hat, und gern mit uns zusammenarbeitet. Während der Tournee gehört Ragni mit zu unserer Theater-Familie, was tiefe Begegnungen mit diesem wunderbaren Wesen ermöglicht.  Wenn Neha und Nikita im Elefantenkostüm auf der Bühne über die gefällten Bäume trauern, trauert Ragni mit. Gemeinsam mit den beiden Spielerinnen legt sie ihren Rüssel auf Jyoti ab, die als gefällter Baum reglos am Boden liegt. Unglaublich und berührend. Wir hoffen auf eine positive Entwicklung für die Elefanten und ihren Lebensraum in Bihar, und überall auf der Welt.

Außergewöhnlich in diesem Jahr ist auch die Anzahl der Menschen mit denen wir Theaterworkshops machen. Wir probieren das Format “Großgruppenworkshop” aus, das wir gerade erst in Deutschland entwickelt haben. Es gelingt sofort. Wir kommen ins Dorf, packen unser Equipment aus, sind umringt von vielen Zuschauern, und machen direkt mit den Bewohnern ihre eigene Show. Wolfgang und Laxman, einer der “großen” AO Zora Jungs, stehen auf der Bühne und animieren das gesamte Publikum zum Mitspielen. Alle sind begeistert, manche auch skeptisch, viele verwundert. So etwas haben sie noch nie gesehen! Auch wir sind begeistert, von der Freude, von der Spiellust, und von den  Talenten, die dabei immer wiedere ans Licht kommen. Im Anschluss gibt es für die mutigsten nochmal einen mehrstündigen Intensivworkshop. Auf diese Weise spielen wir  mit über 1000 Menschen aktiv Theater; längst sind es nicht mehr nur Kinder, die sich dafür begeistern und mitmachen wollen. Wieder einmal erleben wir: Theater verbindet - Kulturen und Generationen.

2014 - Das Team wächst

Dieses Jahr reisen wir mit einem Team von sechs Personen in Bodhgaya an. Weniger zu tun für den Einzelnen gibt es deshalb nicht - im Gegenteil. Je mehr Kapazität wir haben, umso mehr nehmen wir uns vor... Neben Christian, der uns schon im letzten Jahr begleitete, unterstützt uns diesmal darüber hinaus auch noch unsere wunderbare und hochmotivierte Praktikantin Annika, sowie unsere eigenen Theaterlehrer Annette und Jogi. Durch deren frische Perspektive wird uns deutlich, wie sehr wir in den vergangenen sechs Jahren schon in Bodhgaya Fuß gefasst haben: Auf der Straße treffen wir viele Bekannte und können zum normalen Preis einkaufen, unsere Rikshafahrer sind für indische Verhältnisse ungewöhnlich pünktlich, jemand sieht unser Logo und sagt „Das kenn ich“, und in Wolfgangs Handy sind über 50 Kontakte in Bodhgaya gespeichert, die wir per SMS zum Dorfkino einladen, wo wir den Improfilm „Die Monddiebe“ aus dem letzten Jahr zeigen. Ausgestattet mit starkem LED-Beamer und mobiler Musikanlage hängen wir eine Großleinwand zwischen zwei Palmen. Die jungen Schauspieler sind zutiefst berührt und beglückt, so vom ganzen Dorf gesehen zu werden.

Wie immer mangelt es materiell gesehen an allem, hier in den ärmsten Dörfern Bihars, der ärmsten Region Indiens. Und wie immer statten wir die Kinder und die Schulen während unseres Aufenthalts mit dem Notwendigsten aus, soweit wir können: Teller, Eßschalen und Besteck, Teppiche, Kleidung, Schuhe, Decken, Handtücher und reichlich frische Lebensmittel. Wir staunen, wieviel die teilweise unterernährten Kinder essen können – beim ersten Workshop reicht das Essen nur knapp – für das Team bleibt nichts übrig. Ab da planen wir mit der doppelten Menge.

Im letzten Jahr haben wir intensiv mit den Waisenjungs der AO Zora Schule gearbeitetet, mit denen Vinod nach unserer Abreise eifrig weiter Theater gemacht hat. Stolz erzählt er uns von langen Abenden intensiver Proben und einem gelungenen Auftritt am Unabhängigkeitstag. In diesem Jahr gelingt es wieder, zahlreiche Mädchen für das Projekt zu gewinnen – auch wenn einige von ihren Eltern leider keine Erlaubnis bekommen. Schließlich startet das Projekt mit 26 Kindern aus 4 verschiedenen Schulen. Die Jungs, z.T. mittlerweile mit 6 Jahren Theatererfahrung, brillieren mit beeindruckender Spielfähigkeit und Präsenz auf der Bühne. Sie ziehen das Projekt so stark mit, dass die Neueinsteiger innerhalb kürzester Zeit aufholen können. Auch für einige Mädchen gibt es Hauptrollen in der Show „Sternschnuppen-Sarasvati“, die wir vier mal aufführen und viele Zuschauer glücklich machen.

2013 - Der Segen Sarasvatis

Das Jahr 2013 steht ganz im Zeichen Sarasvatis. Sarasvati, die Göttin der Kunst und der Bildung, wird in ganz Indien in einem dreitägigen Festival geehrt - und diesmal sind wir mittendrin. Überall erscheinen plötzlich Skulpturen aus Lehm, eigens hergestellt für diese Tage. Auch für „unsere“ Kids, die Schüler der AO Zora Welfare School, ist Sarasvati und ihr Ehrenfest von großer Bedeutung. So kommt es, dass wir ihr in dem neuen Schulgebäude einen ganzen Raum widmen. Die längst überfällige neue Schule ist gerade im Februar soweit fertig, dass der Einzug kurz bevorsteht. „Fertig“ heißt in dem Fall, das erste Stockwerk ist fertig gemauert. Auf dem Dach und an der Treppe fehlt noch ein Geländer, so dass niemand hinunterfällt. Alles ist staubig. Die Wände sind nicht verputzt, und werden es vielleicht auch nie werden. Einen Raum verputzen wir gemeinsam mit Einheimischen mit Lehm, den die Kinder anschließend mit Naturfarben bemalen. Wir wissen um die großen Vorteile von Lehm für Raumklima, Gesundheit und Umwelt, derentwegen man in Deutschland immer mehr auf diesen ursprünglichen Baustoff zurückkommt. Im ländlichen Indien dagegen ist der Baustoff Lehm ein Zeichen von Armut, und alle streben nach „modernen“, industriellen Baustoffen. Wir hoffen, durch das Aufzeigen besonderer Gestaltungsmöglichkeiten mit Lehm diesen Baustoff unter den Einheimischen wieder interessanter zu machen und sein Image aufzuwerten. So hat die Schule nun einen selbst gestalteten, sauberen Raum (Lehm reduziert Feinstaub in der Luft, also auch den ansonsten allgegenwärtig wahrnehmbaren Staub). Der neue Sarasvati-Raum soll besonders für Theater- und Kunstprojekte  zur Verfügung stehen – Projekte, die an der AO Zora Schule, wie an vielen anderen indischen Schulen, immernoch unterrepräsentiert sind. Möge der neue Raum einen weiteren Impuls in diese Richtung setzen!

 

Das zweite „Sarasvati-Projekt“ ist ein Impro-Film, den wir als diesjähriges Projekt umsetzen. Schon im letzten Jahr hatten wir immer wieder tolle Plätze in der Natur entdeckt, die sich als Bühne für eine Aufführung anbieten - vor allem um den etwas außerhalb gelegenen Sarasvati-Tempel herum. All diese Kulissen verwenden wir nun für einen Impro-Film: „Die Monddiebe“. Statt eines Drehbuchs nehmen wir verschiede Szenen, die in den Workshops entstanden sind, als Grundlage. An den Drehtagen improvisieren wir vor Ort, und weitere Szenen kommen hinzu. Stück für Stück fügt sich die Geschichte zusammen.

Mittlerweile ist auch der Direktor einer Schule in der Nähe unserer Unterkunft auf unsere Aktivitäten aufmerksam geworden und wünscht sich eine Zusammenarbeit. Kurzerhand organisieren wir einen Lehrerworkshop, der regen Zuspruch findet. Wir freuen uns auf die Ausweitung unserer Projekte in Bodhgaya!

2012 - Wir bauen ein Theater!

Kurz vor unserem nächsten Besuch in Bodhgaya musste die Schule mit einigen Turbulenzen umziehen und teilt sich nun die Räume mit ihrer Zweigstelle. Wir brauchen mehr Platz! Nach indischem Stil bauen wir ein Theater aus Bambus und LKW-Planen.

 

Bei unserem diesjährigen Workshopprogramm passen wir uns an die neuen Gegebenheiten an. Die Mädchen sind älter geworden, gehen auf eine andere Schule und müssen zuhause mithelfen. Dafür steigt die nächste Generation ein, mit denen wir ganz von vorne beginnen. Gleichzeitig bereiten sich die drei ältesten Jungs auf ihre mehrtägige Abschlussprüfung vor, die während unseres Aufenthalts ansteht. So beschließen wir, diesmal nicht an dem nächsten Stück weiterzuarbeiten. Stattdessen machen wir die Kids fit in Improvisation.

Das eigentliche Ziel des Improvisierers ist es, ganz im Augenblick anzukommen. Spaß am Spiel entsteht da, wo wir aufhören die Zukunft zu planen oder über die Vergangenheit nachzudenken. Das ist genau das, was auch in all den Meditationstechniken und im Yoga praktiziert wird. Damit schließt sich der Kreis zur indischen Kultur, und speziell zu dem buddhistischen Pilgerort Bodhgaya, an dem wir uns befinden.

 

Natürlich ist das ganze Dorf neugierig darüber, was in diesem bunten Zelt jeden Tag vor sich geht. Auch die Kids sind scharf darauf, eine Aufführung zu machen. Also bauen wir kurzerhand aus den Szenen der Workshops eine Show zusammen. Von Aufführung zu Aufführung werden die Kids immer freier und ideenreicher beim Improvisieren. Sie ersetzen sich gegenseitig mühelos.

Von den sichtbaren Erfolgen unserer Arbeit überzeugt, fangen auch die Lehrer immer mehr Feuer für das Theater. Ihrem Wunsch nach einem Workshop für sie selbst kommen wir gerne nach. So erleben wir an einem langen Abend im Zelt den großen Durchbruch für unser Projekt, welches sich das Motto „Kulturverbindung“ auf die Fahnen geschrieben hat: Auf der Bühne vermischen sich die Kulturen und Sprachen zu einer Szene, die verständlich und in sich stimmig ist – weil Ausdruck durch Körper, Gefühl und Energie Teil einer universellen Sprache sind. Unser Experiment ist geglückt – man kann auch gemeinsam improvisieren, ohne dieselbe Sprache zu sprechen.
In der Abschlussrunde sagt einer der Lehrer: „Heute habe ich viel über mich selbst gelernt“. Damit hat er den Kern unserer Arbeit auf den Punkt gebracht. Wir freuen uns auf das nächste Mal, wenn wir wieder ausgiebig Gelegenheit haben, über uns selbst zu lernen.  

2011 - Kooperationen

Auch bei unserem dritten Besuch in Bodhgaya werden Träume wahr. Wir nehmen Künstler aus aller Welt mit an Board, um den Kindern verschiedene kreative Ausdruckformen zu ermöglichen. Julia aus Russland gibt den Kindern eine Reihe von Workshops in Modernem Tanz. Eine Yogalehrerin aus Kanada bringt neue Yoga-Impulse, und ein Student aus Bodhgaya komplettiert das Ganze mit einer Prise echtem indischen Bollywood Dance. So bietet CreActing e.V. immer mehr eine kreative Plattform für kulturellen Austausch, die von Menschen verschiedener Kulturen genutzt werden kann. Die Impulse wirken  in das Spiel der Kinder hinein.

Diesmal gibt es drei ganz besondere Aufführungen: Am 24. Dezember begeistert “Dreamtime” im Hari-Om Zeltrestaurant eine Schar von Pilgern aus Ost und West: Europa, Amerika, Asien und Australien. Über die kulturverbin-dende Darbietung der Kinder können die Barrieren des Kastensystems spielerisch mit Leichtigkeit durchbrochen werden. Echte Begegnung wird möglich. Am nächsten Tag spielen “unsere” Waisenkinder für Waisenkinder im Orphan Ashram in Bodhgaya - ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk!

Am 5. Januar dürfen wir vor der 24 m hohen Buddhastatue spielen, mit der wir im letzten Jahr schon geliebäugelt hatten. Der verantwortliche Lama, der selbst gern Theater machen würde, ist von der Aufführung begeistert. Er lädt uns ein, im nächsten Jahr diese außergewöhnliche Bühne wieder zu bespielen. Ein weiterer Input für unsere Arbeit kommt von einer Entwicklungshelferin aus England, die im Umweltschutz aktiv ist. Sie möchte gern mit uns zusammenarbeiten, um das Bewusstsein der Einheimischen und Besucher für das Müllproblem zu schärfen. Nach einer gemeinsamen Müllwanderung entsteht der Ansatz für das nächste Stück, mit dem wir 2012 weiterarbeiten werden.

2010 - Dreamtime - Die erste Show entsteht!

Mit dem Thema “Dreamtime” (Traumzeit) entsteht eine Show, die so bunt und vielseitig ist wie die Träume, aus denen sie entstand. Die Alkoholszene aus dem letzten Jahr spielt dabei eine zentrale Rolle und kann nun über die öffentliche Bühne in ein breiteres Publikum zurück reflektiert werden. Santosh wird durch den Alkohol immer aggresiver und verjagt alle Freunde, bis er schließlich ganz allein ist. Allein mit seinen inneren Dämonen. Die Angst durchdringt ihn, bis sein Schrei seinen Schockzustand löst. Nun nimmt er seine innere Stimme wahr, die ihn vor der Selbstzerstörung schützt. In Form eines Schmetterlings bedankt sich die innere Stimme schließlich bei Santosh dafür, dass er sie gehört hat. Das Stück hat ernste, aber auch fröhliche und lustige Seiten. Spaß und Spielfreude sind die wichtigsten Pfeiler unserer Arbeit. Damit lassen sich auch ernste Themen leichter bewältigen.

Babi und Rajni hatten vor einem Jahr einen schweren Unfall. Eine Hochspannungsleitung war auf sie gefallen und sie waren regungslos liegen geblieben.  Sie mussten Monate im Krankenhaus verbringen. Chanda begegnet uns die ersten Tage stets unglücklich und ist häufig krank. Beim Theaterspielen blühen die drei auf. Babi hält mit ihren beiden übrig gebliebenen Finger die Holzstangen des Schmetterlingskostüms fest und tanzt ihren anmutigen Tanz. Rajni beschenkt das Publikum mit einem reichen Blumenregen. Und Chanda zeigt sich als starke Powerfrau, die die Kerle beim Gewichtheben in die Tasche steckt.

Wir führen eine kurze Version des Stücks bei einer Hochzeit auf, und die 45-minütige Gesamtfassung fünf mal vor Publikum an besonderen Orten. Die Kinder organisieren sich völlig selbstständig. Beim ersten Auftritt schleppen sie kurzerhand mit vereinten Kräften ihre Schulbänke auf die 300m weit entfernte Wiese, um sich dort eine Bühne zu bauen. Im Back-stage helfen sie sich gegenseitig beim Schminken und Umziehen. Und auch den Ablauf meistern sie ohne Hilfe von Erwachsenen. Wir staunen über die enorme Veränderungen in der Persönlichkeit und im Umgang miteinander, die wachsende Selbstständigkeit des Einzelnen sowie der Gruppe als Ganzes. Gerade für die Mädchen eröffnen sich dadurch komplett neue Perspektiven: Die Frauen sind in der Öffentlickeit kaum zu sehen, stehen komplett in der Abhängikeit der Männer. Greifen die zum Alkohol, so dass sie ihre Familien nicht mehr ernähren können, müssen die Frauen sich selbst helfen. Die Stärkung der Persönlichkeit und der Imagination bilden dafür eine wichtige Grundlage. “Ich habe hier schon viele Westler kommen und gehen sehen, die irgendetwas tun wollten. Aber das was ihr macht, das ist wirklich effektiv!” - so wird unsere Arbeit von internationalen Entwicklungshelfern mit langjähriger Indienerfahrung eingeschätzt.

Stimmen nach der Dreamtime-Aufführung um Shivatempel:

 

... auf dem Weg nach Hause habe ich mich gefragt ob ich geträumt habe..

Surrealistisch; wunderbare Kinder!
(Aifix, Frankreich)

 

Großartige Show,

es hat mir wirklich gefallen!
(Mark, Holland)


Es war wundervoll, wundervoll und

höchst wundervoll und nochmals wundervoll.
(Dr. K. Debray, Schottland/Indien

 

Berührendes und Wahres über die Geschichte unser aller Träume. (Edan, Schottland)

Der Beginn - Februar 2009

Bodhgaya. Der Erleuchtungsort Buddhas. Massen von buddhistischen Pilgern aus aller Welt sind hier anzutreffen. Meditation liegt in der Luft. Überall Tempel und Statuen. Bodhgaya liegt in Bihar, der ärmsten Region Indiens. Im nächsten Dorf finden wir eine kleine Schule für 100 Kinder, die zugleich das Zuhause von 10 Waisenkindern ist.

Wir landen in der Ao Zora Welfare School, als uns zwei junge Studenten, die an der Schule mithelfen, auf der Straße treffen. Sie packen uns nach indischer Art auf ihr Motorrad und zeigen uns die Schule. Nach einer kurzen Erläuterung unserer Arbeit mit der Theatermethode ACT sind Kinder und Betreuer dort begeistert, und wir vereinbaren, am nächsten Tag anzufangen.  
Das Schulgebäude ist klein, mit einem großen Raum wo die Kinder schlafen, leben und Unterricht haben.  Die Schule wurde gegründet, als Nikesh, der einige der Kinder auf eigene Faust unterrichtet hatte, Geld geschenkt bekam. Das wollte er nicht für sich behalten, sondern direkt den Kindern zugute kommen lassen. Seitdem überlebt die ausschließlich spendenfinanzierte Schule von Monat zu Monat. Lehrer und freiwillige Helfer kommen vorbei, um die Kinder zu unterrichten, so gut sie können.
Der Stundenplan ist voll mit Englisch, Mathematik und Wissenschaften. Für Sport oder Kunst ist kaum Platz, oder es gibt niemanden, der sich dafür einsetzt.

Mit Yoga zum Aufwärmen schlagen wir eine Brücke zwischen den Kulturen. Es mag auf den ersten Blick paradox erscheinen, als deutscher Yogalehrer den Kindern in Indien Yoga beizubringen. Aber es gab bisher tatsächlich noch keinen Yogaunterricht an dieser Schule, und Kinder und Lehrer sind begeistert bei der Sache. Einer der Jungs ist so begeistert, dass er den Entschluss fasst, selbst Yogalehrer zu werden - eine realistische Perspektive für ihn.
Nach dem Aufwärmen mit Yoga und Bewegung zur Musik kommen die ersten Improvisationsaufgaben. Zunächst noch schüchtern und unsicher, gewöhnen sich die Kinder bald an die neue Erfahrung. Am letzten Workshoptag sind wir beeindruckt von den Veränderungen, die wir an den Kindern bereits feststellen können. Wieder einmal wird deutlich, wie sehr die Theaterarbeit das Selbstvertrauen stärkt.

 

Santosh lebte auf der Straße, bevor er von Nikesh in die Schule geholt wurde. Seine Erfahrungen aus seinem Alltag als Straßenkind werden im Theater sichtbar. In einer Improvisationsaufgabe weiß er sofort, was er spielen möchte: Wir sehen einen Alkoholiker im Chaishop wie er authentischer nicht sein könnte. Ein Spiegel der Gesellschaft - auch in Indien findet der Alkohol immer mehr Verbreitung, vor allem in den unteren Kasten. Auf der Bühne finden die beiden eine spielerische Lösung: Über den gemeinsamen Tanz kommt der Alkoholiker wieder in Kontakt mit sich selbst und seiner Umwelt. Die Szene wird zu einem Grundbaustein des Theaterstücks, das wir bei unserem nächsten Besuch erarbeiten werden.

Intro: "Warum Theater in Indien?"

"Haben die dort nicht ganz andere Probleme?" könnte man fragen. Lassen wir hierzu Edan Kenneil zu Wort kommen, der seit über 10 Jahren Entwicklungshilfe in Indien leistet:

 

"Ich habe hier viele Westler kommen und gehen sehen, die irgendetwas tun wollten. Aber das, war ihr macht, das ist wirklich effektiv!"

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Theaterarbeit setzt da an, wo Hilfe am nachhaltigsten ist: Sie stärkt die Persönlichkeit der Kinder! Angepasste, schüchterne Kinder, die kaum Englisch sprechen, werden zu selbstbewussten jungen Menschen, die um ihre Stärken wissen und mutig neue Wege beschreiten.

Dass wir die Kinder darüber hinaus mit frischen Lebensmitteln, Kleidung und warmen Decken ausstatten, versteht sich von selbst.

Echte Begegnung

Im Theater verschwimmen sprachliche und kulturelle Barrieren. Wir sprechen eine universelle Sprache -  die Sprache der Gefühle. Auf der Improvisationsbühne begegnen wir uns von Mensch zu Mensch, jenseits von Kulturen und sozialen Schichten. Eine große Chance, Vorurteile abzubauen und voneinander zu lernen!

 

Kulturaustausch

"Wir Westler" bringen so vieles in "den Osten": Den sogenannten Fortschritt, den Konsumzwang, der Bedürfnisse erschafft die vorher nicht da waren, giftige Umweltgifte und viel Plastikmüll. Mit dem Theater möchten wir uns von einer anderen Seite zeigen. Wir machen Kultur, anstatt sie zu konsumieren! Und dabei exportieren wir nicht "unsere Kultur" und "unsere Methode", sondern erschaffen gemeinsam etwas Neues!

Weitere Infos

Hier gibt es die reichlich bebilderten Broschüren zum Durchblättern oder bestellen; mit vielen Bildern und Erläuterungen zur Methode ACT und zu unseren Erlebnissen in Indien!

Fotogalerie